17. Mai 2018:
Wir haben eine echten Golf-Profi der European-Tour für ein Interview gewinnen können: Sven Strüver ist Leiter der Fleesensee Golf Academy und gibt uns exklusiv einen Einblick in seinen spannenden Alltag als Golflehrer.

ROBINSON:

Hallo Sven, stell dich doch bitte einmal kurz vor.

Sven Strüver:

Ich heiße Sven Strüver und ich bin seit 2016 im Golf & Country Club Fleesensee und seit Anfang 2017 Leiter der Fleesensee Golf Academy by Sven Strüver.

ROBINSON:

Wie bist du eigentlich zum Golfsport gekommen?

Sven Strüver:

Ich komme aus einer Golflehrer-Familie. Mein Vater und meine Onkel waren Golflehrer, und wir haben immer an einem Golfplatz gewohnt. Mit 4 Jahren habe ich Golfspielen gelernt. Mit 8 Jahren hatte ich ein Handicap von 36, mit 16 Jahren war ich Herren-Nationalspieler und mit 22 Jahren bin ich Playing Pro geworden und konnte direkt Turniere auf der European Tour spielen. Ab 1992 hatte ich dann die volle Tourkarte für die European Tour. Ich bin dann ein paar Jahre als Playing Pro auf der Tour um die Welt gereist, habe viele Erfahrungen gesammelt, habe spannende Leute kennengelernt und habe drei Turniere auf der European Tour gewonnen.

ROBINSON:

Und jetzt bist du verantwortlicher Leiter der Fleesensee Golf Academy. Wie kam es zu diesem Entschluss?

Sven Strüver:

Ich hatte schon immer Spaß am Golfsport und wollte meine Erfahrungen und meine Trainingsideen weitergeben. Daher kam im Jahr 2010 der Entschluss, eine Ausbildung zum Golflehrer zu machen, die ich 2012 abgeschlossen habe. Seit Sommer 2016 bin ich im Golf & Country Club Fleesensee, seit Anfang 2017 Leiter der Fleesensee Golf Academy by Sven Strüver mit drei Fully Qualified PGA Golf Professionals und elf Golf Professionals in Ausbildung.

ROBINSON:

Für alle, die noch nie im Fleesensee Golfspielen waren: Was ist das Besondere an diesen Golfplätzen?

 

Golfanlage in Mecklenburg-Vorpommern

Sven Strüver:

Die großflächige Anlage bietet fantastische Trainingsmöglichkeiten. Die Qualität der Golfplätze ist hervorragend. Die Größe des Resorts ist genau richtig und die Gäste und die Mitarbeiter vor Ort sind einfach super. Ich bin unglaublich gern am Fleesensee.

ROBINSON:

Wie kann man sich einen typischen Arbeitsalltag bei dir vorstellen?

Sven Strüver:

Ich trage die Verantwortung für alle Pros und Azubis. Mit ihnen zusammen plane ich zunächst den Tag und die Trainingseinheiten. Wir spielen auch öfters gemeinsam eine Runde, je nachdem, wie es unsere Zeit zulässt. Nebenbei gebe ich selbst Unterricht, z. B. Einzel-Trainerstunden oder Kurse. Das Schöne an dem Job ist, dass die Arbeitszeiten so flexibel sind. An manchen Tagen fangen wir morgens um 07:00 Uhr an und geben bis spät abends Unterricht.

Golf-Green am Wasser mit Golf-Caddie in Mecklenburg-Vorpommern

ROBINSON:

Ist Golf ein Sport, den jeder lernen kann?

Sven Strüver:

Ja, Golf ist ein Sport, der für jeden zugänglich ist. Besonders im Golf & Country Club Fleesensee gibt es ein sehr umfangreiches und flexibles Kurssystem, der Unterricht wird sehr individuell gestaltet und sehr stark an den Bedürfnissen der Gäste orientiert. Vor allem ist Golf ein sehr gesunder Sport: Man ist viel in der Natur, bewegt sich und fordert alle Muskeln. Ich freue mich immer wenn ich sehe, wie glücklich unsere Gäste am Ende einer Golfstunde oder nach Erfolgserlebnissen auf dem Platz sind.

ROBINSON:

Unter uns: Gibt es eine Anekdote aus deinem Joballtag, die du nicht vergisst?

Sven Strüver:

Oh, jede Menge. An eine Geschichte erinnere ich mich ganz besonders. Es war der World Cup 1993 in Orlando. Damals haben die Pros die Birdie Books noch selbst erstellt. Man musste dafür den Platz vermessen und hielt alle Maße und Längen in Skizzen fest. Dabei wurden auch die im Boden eingelassenen Sprinklerdeckel mit erfasst, Durchmesser ca. 70 cm. Ich hatte das Birdie Book für mein Team erstellt. Ich war ziemlich nervös, da dies mein erster World Cup war und ich zusammen mit Bernhard Langer, der damaligen Nummer 1 Europas, in einem Team spielen durfte. Am ersten Loch fragte mich Bernhard Langer, ob die Distanz zum Grün vom Anfang des Sprinklerdeckels oder vom Ende aus gemessen ist. Diese Perfektion machte mich sprachlos, und schließlich hat Bernhard Langer von dieser Angabe (also 70 cm) die Entscheidung abhängig gemacht, wie fest er an den Ball schlägt.

 

Golf-Experten Sven Strüwer beim Golftraining mit einem Kunden

ROBINSON:

Welche 3 Tipps würdest du mir als Anfänger geben, wenn ich das erste Mal Golf spielen lernen möchte?

3 Tipps für Golf-Anfänger

Sven Strüver:

1. Gerade am Anfang ist ein guter Lehrer sehr wichtig, da man gerade in dieser Phase und auch wenn man allein spielt die meisten Fehler macht. Später lassen sich diese nur noch schwer korrigieren.
2. Viel Geduld.
3. Spaß und gute Laune.

ROBINSON:

Wie hältst du dich neben dem Golfspielen fit? Gibt es bestimmte Übungen für Golfer?

Sven Strüver:

Ich mache viele Koordinationsübungen und natürlich auch Übungen speziell für Golfer. Allerdings sollte man sich nicht zu sehr auf diese Übungen konzentrieren, da der Körper gesamthaft gefordert werden sollte. Und natürlich hält mich mein eigenes Golftraining fit.

ROBINSON:

Wie findest du einen Ausgleich zu deinem Job als Golflehrer?

Sven Strüver:

Am liebsten auf dem Golfplatz. Wenn ich abends noch eine Runde spiele ist das für mich die beste Erholung und macht so richtig den Kopf frei.

Als Golflehrer braucht man Verständnis und Überzeugungskraft

ROBINSON:

Zusätzlich zum Golfspielen: Welche Qualifikationen muss man noch als Golflehrer mitbringen?

Sven Strüver:

Vor allem Pädagogik und Didaktik, Einfühlungsvermögen und Geduld sowie Verständnis und Überzeugungskraft.

Golfanlage im ROBINSON Club

Vielen Dank für das Interview, lieber Sven!