26. März 2018:

„Wie entsteht eigentlich bei euch ein Fotoshooting?“, wurden wir bei ROBINSON schon öfters gefragt. Wir haben mit einem gesprochen, der sich damit auskennt: Unser ROBIN Jan aus Hannover ist in der Welt der Bilder & Medien zu Hause und plaudert exklusiv für euch aus dem Shooting-Nähkästchen:

ROBINSON: Wie viel Planungszeit ist notwendig, um ein Fotoshooting auf die Beine zu stellen?

Jan: Das hängt natürlich ganz vom Umfang des Shootings ab. Es gibt große Werbeproduktionen, bei denen Dutzende Menschen am Set sind und kleine Shootings, bei denen nur der Fotograf und sein Assistent unterwegs sind. Aber auch kleine Produktionen machen Aufwand in der Planung. Einige Wochen für die Organisation benötigt man in der Regel.

ROBINSON: Woran musst du bei der Planung eines Fotoshootings alles denken?

Jan: An zahlreiche Dinge: Wann ist der beste Zeitraum? Welche Models benötigen wir? Welcher Fotograf ist der richtige für das Shooting? Welche Motive müssen eingefangen werden? Welches Personal wie Maske oder Styling usw. wird noch benötigt? Gibt es Genehmigungen, die einzuholen sind (Arbeitsgenehmigungen, Zollgenehmigungen etc.)? Wie wird das Wetter? Ganz wichtig: Wann geht die Sonne auf und unter und wo steht sie wann? Das ist besonders wichtig zu wissen, damit wir für unsere Bilder das perfekte Licht einfangen. Ansonsten müssen wir natürlich viel Organisatorisches erledigen, wie z. B.  Flüge & Transfers für das Team organisieren und einen genauen Ablaufplan entwickeln.

Die Planungszeit – abhängig von der Größe des Shootings

ROBINSON: Wie viele Mitarbeiter sind an einem Fotoshooting beteiligt und welche Aufgaben haben sie?

Jan: 
Das hängt immer ein wenig von der Größe der Produktion ab. Hier bei ROBINSON sind wir in der Regel mit einem kleinen & flexiblem Team unterwegs: Zusammen mit dem Fotografen und seinem Assistenten machen wir vor dem Shooting einen Rundgang und planen, welche Motive und welche Locations wir shooten möchten. Der Fotograf macht zuerst einen so genannten Leerschuss, richtet das Bild ein und kontrolliert, ob ggf. im Bildhintergrund etwas zu sehen ist, was da nicht mit aufs Bild soll. Der Art Director ist die Qualitätskontrolle und ist dafür verantwortlich, die Bilder abzunehmen. Der Producer sorgt für einen reibungslosen Ablauf am Set und übernimmt auch schon mal administrative Aufgaben vor Ort. Die Maske kümmert sich darum, dass die Models noch besser aussehen als sie es von Natur aus eh schon tun. Unsere Stylistin stellt die Kleidung für die Models zur Verfügung. Sie bespricht im Vorfeld mit den Models die Größen und kauft dann die Kleidung ein. Beim Fitting probiert sie gemeinsam mit den Models die Kleidung an. Und die Models – die sehen einfach richtig gut aus. ;)

Im Produktionsbüro werden die Klamotten fürs Shooting gelagert. Hier findet auch das Fitting statt.

Viele Kooperationspartner von ROBINSON sponsoren die Ausstattung für die Fotoshootings.

Ganz wichtig: gute Laune

ROBINSON: Hast du 3 ultimative Tipps, wie ein Fotoshooting gelingt?

Jan:
Aber klar:
1. Eine möglichst gute Vorbereitung (Änderungen gibt es trotzdem immer)
2. Flexibilität (falls doch mal etwas Unvorhergesehenes eintreffen sollte)
3. Gute Kommunikation und Stimmung (schlechte Laune kann man den Bildern tatsächlich ansehen)

Beim Essen am Abend werden auch schon mal die Bilder für den nächsten Tag besprochen.

Flug gestrichen – und plötzlich keine Models da

ROBINSON: Unter uns: Gab es während eines Shootings eine Situation, die so richtig schief gegangen ist?

Jan:
Ja, denn wir hätten bei einem Shooting beinahe keine Models gehabt. Der Flug, mit dem sie zum Set anreisen sollten, wurde kurzerhand storniert. Wir haben die Models dann spontan auf den nächsten Flug umgebucht. Am Ende hat alles noch rechtzeitig geklappt. Aber so ein Fall ist halt höhere Gewalt und kann einem immer mal dazwischen kommen – genau wie schlechtes Wetter.

Bis zu 15.000 Bilder pro Fotoshooting

ROBINSON: Wie viele Bilder entstehen bei einem Fotoshooting und wie viele davon werden schließlich verwendet?

Jan:
In der Regel haben wir 3 Shootingtage in einem Club. Dort entstehen zwischen 10.000 und 15.000 Bilder, von denen letztendlich ca. 250 in der
Bildbearbeitung
 landen und schließlich genutzt werden können.
Vielen Dank für das Interview, lieber Jan. 

Und so sieht es dann aus, wenn Bilder geshootet werden…

 

…und wenn sie schließlich im Kasten sind:

Gut zu wissen – die Fotoshooting-Insights:

  • Das Timing: Für ein fertiges Motiv braucht der Fotograf ca. eine Stunde. Dabei werden Serienbilder gemacht, damit möglichst viele Bilder zur Auswahl stehen. Ein Shootingtag in den Bergen ist kürzer als in Baderegionen. Bis 15:00 Uhr sollte das Shooting wegen der Lichtverhältnisse fertig sein. Generell kann ein Shootingtag von morgens 05:30 Uhr bis abends 23:00 Uhr dauern.
  • Das Licht: Das beste Licht hat der Fotograf bei Sonnenaufgang und Sonnenuntergang. Nicht optimal ist die Mittagssonne, da das Licht senkrecht steht und unschöne Schatten wirft. In sonnigen Regionen wird es mittags sehr heiß – die Kombination aus Kleidung und Schweiß ist dann so eine Sache…
  • Die Models: Alle Models werden vorab über Agenturen gebucht. Gäste in den Clubs werden in der Regel nicht für einen Model-Auftrag angesprochen. Es kann aber natürlich vorkommen, dass mal ein ROBINSON Mitarbeiter durchs Bild huscht und dann im Katalog oder auf der Webseite verewigt ist.

Kontaktabzüge nach dem Shooting: Hier werden mehrere Tausend Bilder ausgesucht.